Die Flugschrift erschien 1617 im Rahmen des ersten reformatorischen Jubeljahres und geht auf einen angeblichen Traum des Kurfürsten Friedrich von Sachsen zurück. Der Ausbruch des 30-jährigen Kriegs wurde durch solche illustrierten Flugschriften forciert, die man göttlich zu legitimieren suchte. Die Illustration zeigt den Thesenanschlag Luthers auf der linken Seite. Sein überdimensionaler Federkiel, mit dem er die Worte "Vom Ablaß" an die Tür schreibt, durchschießt lanzengleich die Ohren eines mächtigen Löwen, Sinnbild für Papst Leo X., und stößt dem Papst die Tiara vom Kopf. Auf der rechten Seite ist das Schlafgemach des Kurfürsten in Schweinitz dargestellt. Reformatorisches Tun wird in dieser Vision eines weltlichen Herrschers als kriegerischer Angriff inszeniert. Die Flugschrift trägt zur politischen Inanspruchnahme des Reformators im Kriegstreiben des 17. Jahrhunderts bei.