Lutherorte – Lutherdinge

Irritierende Beispiele protestantischer Memoria

Martin Steffens

Die Erhaltung und Bewahrung von Eigentum und Lebensorten Martin Luthers bedeutete immer wieder eine Gratwanderung zwischen theologisch legitimen und bekämpften Gedenkpraktiken. Umstritten war nicht allein der Personenkult, sondern insbesondere auch die als verfehlt bewertete Heilserwartung, die an aus Luthers Besitz stammende Objekte geknüpft wurde. Die Notwendigkeit einer Erinnerungswahrung wurde nach Luthers Tod ebenso dringlich wie problematisch. Einerseits musste die Reformation nunmehr ohne ihre charismatischste Persönlichkeit auskommen. Andererseits hatte eine protestantische Memoria nach ganz neuen Strategien zur Erinnerung an eine religiöse Führungsfigur zu suchen. Luther hatte ja schließlich selbst gegen die Reliquiensammlung und ‑verehrung gepredigt und gewirkt. Die anzuwendenden Gedenkstrategien standen in besonderem Maße auf dem Prüfstand, ging es doch um nichts Geringeres als um die Glaubwürdigkeit einer misstrauisch beobachteten, neuen Konfession.

Luthers unmittelbare Nachfolger strebten Praktiken einer Erinnerung an, die Parallelen zum altgläubigen Heiligen- oder Personenkult vermieden.1 Akzeptiert waren also unter anderem die Neuedition von Luthers Texten, das Verfassen biographischer Schriften oder das Begehen von Jubiläen in gottesdienstlichem Rahmen.2 Dabei wurde mehr auf Luthers Lehre und allgemeine Bedeutung für die Reformation abgehoben. Auch die weitere Nutzung von Luthers Lebensorten (etwa des Wittenberger Wohnhauses, der Universität und der dortigen Schloss- und Universitätskirche als Stätten des theologischen und akademischen Lebens) geschah primär im Sinne einer institutionellen Traditionspflege.3 Luthers Persönlichkeit und Lebensumstände wurden dabei selten explizit in den Mittelpunkt gestellt. Die katholische Polemik hingegen hob verstärkt auf die Persönlichkeit Luthers ab, wobei man durch Kritik an seinem Charakter versuchte, auch sein Werk in Misskredit zu bringen und den Protestanten einen verfehlten Umgang mit ihrem Glaubenshelden zu unterstellen. So wurde – noch zu Lebzeiten Luthers – 1545 eine erfundene Schilderung seines nicht gottgefälligen Todes verbreitet, in der unter anderem beschrieben wurde, wie man Luthers Leichnam zur Anbetung durch die Gemeinde auf den Altar der Wittenberger Schlosskirche gelegt habe.4 Kein Wunder, dass viele Protestanten Erinnerungspraktiken ablehnten, die zu sehr an überkommene Formen der Heiligenverehrung erinnerten.

Allerdings gingen solcherlei theologische Vorgaben an den Bedürfnissen einer an verehrungswürdige Bilder und Materie orientierten Bevölkerung mitunter vorbei. Außerhalb der insbesondere in Wittenberg gepflegten Lutherschen Orthodoxie gab es starke Bestrebungen, Luthers Volkstümlichkeit zu vergrößern. Zu diesem Zweck wurden mehr oder weniger bewusst propagandistisch nutzbringende Bilder, ein umgedeutetes Brauchtum oder die Erinnerungswahrung an Originalorten der Reformationsgeschichte genutzt, um Luther auch in der semantischen oder bildlichen Gestalt eines Heiligen zu vergegenwärtigen: Schon zu Lebzeiten war Luther etwa als Prophet dargestellt worden.5 So trägt ein Wappen Luthers an der Südempore der Hallenser Marktkirche (wohl aus dem Jahr 1537) die Umschrift „Sanctus Lutherus“.6 Ein Retabel der Kirche im thüringischen Großkromsdorf integrierte 1536/40 eine Lutherstatuette in den bis dato verehrten Kanon der Heiligen.7 Und der Martinstag des Heiligenkalenders wurde insbesondere im Mansfelder Land auf den Reformator umgedeutet und auf den 10. November (Luthers Geburtstag) vorverlegt.8 Doch die Analogien zu Heiligenverehrungen trugen noch kuriosere Früchte: In den Jahren 1651, 1681 und 1705 soll das Lutherporträt in der Kirche von Ober-Roßla geweint haben,9 was man ansonsten eher mit Marienikonen oder -statuen verbindet.10

Einzelne Aspekte der Luthererinnerung bewegten sich also über die Jahrhunderte hinweg in einer problematischen Nähe zu materiellen Memorialstrategien, die auch in der Heiligenverehrung angewandt wurden. Und insbesondere das Volk trug immer wieder kultische Heilserwartungen an „Lutherreliquien“ heran. Dies lässt sich auch an der Nutzungs- und Rezeptionsgeschichte von Lutherstätten nachvollziehen.

Die erste Phase der Wahrnehmung von Luthergedenkstätten war nach dem Tod des Reformators in der Regel von Weiternutzungen geprägt, ohne dass eine denkmalhafte Aufwertung erfolgte. Dennoch blieben sie als Orte besonderer Bedeutung im Bewusstsein. So diente etwa die Lutherstube auf der Wartburg weiter als Gefängniszelle, wobei die Bezeichnung „Lutherstube“ seit 1574 belegt ist.11 Die klösterliche „Lutherzelle“ in Erfurt wurde bereits 1563 wie eine Sehenswürdigkeit beschrieben.12 Das Luthersterbehaus zu Eisleben bildet eine bemerkenswerte Ausnahme. Nach Luthers Tod war Stadtschreiber Johann Albrecht 1546 Initiator einer musealen Aufwertung.13 Die Möbel, die Luther bis zu seinem Tode benutzt hatte, und sein Trinkbecher wurden präsentiert, der Eingang mit Lutherporträt und Inschriftausgezeichnet und somit auch für Ortsfremde kenntlich gemacht.14 Aus der persönlichen Betroffenheit des Hausherrn heraus – er war Augenzeuge von Luthers Tod – entstand also die erste bewusst gestaltete Luthergedenkstätte.15 Allerdings ging deren ursprüngliche Gestalt spätestens bei einem Umbau in den 1570er Jahren verloren,16 nur das Mobiliar selbst wurde weiterhin gezeigt. Auch Luthers Geburtshaus in Eisleben wurde wohl 1583 (zum 100. Geburtstag) mit einer Porträttafel gekennzeichnet.17 Andere Artefakte, wie etwa das Trinkglas Martin Luthers auf der Veste Coburg, das früher zum Besitz der Heiligen Elisabeth gehört haben soll, wurden über die Zeitläufte hinweg bewahrt und waren im Hinblick auf die früheren Besitzer und Nutzer interessant.18

Diese Lebensorte Martin Luthers ermöglichten es den zahlreich hinzuströmenden Besuchern, eine alsbald dingliche (vom protestantischen Ideal abweichende) Erinnerungskultur zu praktizieren. So kam es schon früh zum Anbringen von Graffiti und vor allem auch zum Mitnehmen erinnerungsträchtiger Substanz, wie man es sonst insbesondere von Lebensorten katholischer Heiliger kennt.19 Auf der Wartburg ist zu belegen, dass das Bett der Heiligen Elisabeth und Luthers Schreibtisch gleichermaßen „abgehobelt“ wurden – ohne Unterschied, ob es sich bei den ehemaligen (angeblichen) Besitzern um eine Heilige oder den Begründer des deutschen Protestantismus gehandelt hatte. Luthers Schreibtisch und der Wandputz neben dem Ofen (mit dem noch bis 1894 regelmäßig erneuerten Tintenfleck20) wurden großflächig abgetragen; vom Schreibtisch war zu Beginn des 19. Jahrhunderts nur noch „ein auf drei Stücken Holz reducirtes Kreuzgestell“ übrig geblieben.21

Nicht nur der Wunsch nach historischer Vergegenwärtigung oder eine Verbundenheit mit Luther, sondern sogar eine konkrete Heilserwartung konnte dazu führen, dass Besucher Materie entnahmen und mit nach Hause brachten. Für eine Säule des Luthergeburtshauses ist bezeugt, dass „tausende Splitter“ abgetragen wurden. Diese sollten „vor Zahnweh und andere gebrechen helffen“.22 Auch wird ein Handwerksbursche erwähnt, der „zu Eisleben einen Splitter von dem Bette geschnitten/ darinnen Lutherus gestorben/ und damit als mit einem Heiligthum aller Orten geprahlet“ habe.23 Der „Wunderglaube“ machte selbst vor Vertretern der Geistlichkeit nicht Halt: Vom an seiner Bestimmung zweifelnden Theologen Samuel Pomarius (1624–1683) wird berichtet, er sei nach einer 1659 in Luthers Bett im Magdeburger Kloster zugebrachten Nacht auf geradezu wunderbare Weise moralisch und religiös gefestigt worden.24

Schon früh wurden Strategien erprobt, um dem alt- bzw. abergläubigen Reliquienwesen Einhalt zu gebieten. Dazu gehörte die Anbringung erläuternder Inschriften. War man zu Beginn des 17. Jahrhunderts bemüht, den historischen Ort Lutherstube auf der Wartburg zu würdigen,25dienten spätere Inschriften immer wieder auch einer Mäßigung des Lutherkults. So stand in Jena unter dem dort verwahrten Lutherepitaph: „Wir […] haben dieses Bildniß Lutheri/ nicht zu dessen Verehr- und Anbethung/ sondern zum guten Andenken/ an diese Stelle setzen lassen“.26 Eine Inschrift über Luthers Schlafstelle im Erfurter Kloster ging in die gleiche Richtung: „Hier ist Lutheri Kämmerlein/ Wenn er ins Kloster kam herein/ Gedächtniß halb’n wird noch itzund/ Hierinn gesehn sein Bette-Spund.“27 Im Luthersterbehaus zu Eisleben war ein Bediensteter beauftragt, Besucher zu einer mit dem Protestantismus zu vereinbarenden, abstrakten Erinnerung anzuhalten: Dieser hatte die Möbel

Reisenden zu zeigen, und dabei Luthers letzte Lebensumstände, und seinen sanften und seeligen Tod zu erzählen, mit der ausdrücklichen Erinnerung, diese Bettstelle nicht abergläubisch, wie eine alte Reliquie, zu verehren, sondern daß jeder dabei an seinen eigenen Tod gedenken und schaffen möge, daß er auch seelig werde.28

Doch war es mit diesen didaktischen Strategien allein nicht möglich, sich des Personenkultes und „Reliquienraubes“ zu erwehren. Daher kam es dann in Eisleben zu einer radikalen Gegenreaktion: 1707 wurden die erhaltenen Sterbemöbel Luthers, „um den Unfug zu steuern“, mit aller Konsequenz zerstört.29 Der Lübecker Superintendent Heinrich Georg Götze (1667–1728) interpretierte ganz in diesem Sinne den Brand des Geburtshauses 1689 als Gottesstrafe für unziemliches Verhalten: „Man weiß noch wohl/ was vor Abgötterey mit Lutheri Hause und andern solchen Dingen vor kurzer Zeit getrieben worden ist/ biß es GOtt zu einem sonderbaren Zeugnüß verbrennen lassen.“30

Interessant ist es, auf die Behauptung Götzes einzugehen, Gott selbst habe das Luthergeburtshaus verbrannt – zeugt sie doch von einer anderen Form der Legendenbildung. Im 16. und 17. Jahrhundert gab es die offenbar weitverbreitete Meinung, dass Luthers Habseligkeiten und weitere mit seiner Theologie und Person verbundene Gegenstände unbrennbar seien. So behauptet das 1718 erstmals gedruckte Traktat Unverbrandter Luther Oder Historische Erzehlung von D. Martino Luthero und dessen im Feuer erhaltenen Bildniß von Justus Schöpffer, göttliche Fügung verhindere, dass Lutherbibeln oder Lutherporträts verbrennen würden – auch um die Legitimität gegenüber anderen religiösen Strömungen zu betonen.31 Und tatsächlich war das Luthergeburtshaus mehrmals verschont worden, wenn Stadtbrände Eisleben verheerten.32 Die oben genannte Gedenktafel, die wohl 1583 vom Eisleber Magistrat gestiftet worden war, wurde unter dem Namen „Unverbrannter Luther“ bekannt, da sie 1689 unversehrt den Brand des dann in Flammen aufgegangenen Gebäudes überstanden haben soll (siehe den Beitrag von Stefan Laube, Abb. Abb. 9).33 Auch die Brandschäden am Fachwerkgebäude selbst wurden verharmlost. Das Bemühen der lokalen Geschichtsschreibung ist unverkennbar, die Substanzverluste möglichst zu bagatellisieren, um Zweifel an der unveränderten Erhaltung der bedeutungsvollen Lutherstätte auszuräumen und im Sinne Schöpffers die Legende des „Unverbrannten Luthers“ zu tradieren.34

Nach dem Wiederaufbau des Luthergeburtshauses in Eisleben wurde 1693 der Denkmalcharakter des Gebäudes noch einmal betont. Das ehemalige Wohnhaus wurde nunmehr städtisch genutzt und diente als Freischule und Ausgabestelle der Almosen (Abb. 1).35 Die „unverbrannte“ Porträttafel wurde als Exponat integriert und suggerierte die Kontinuität der Bausubstanz. Das damals neu angeschaffte Mobiliar, etwa ein Lesepult in Form eines versilberten Schwanes, gelangte in kurzer Zeit wiederum in die Nähe einer Lutherreliquie.36 Dabei war es doch die Absicht des Magistrats gewesen, mit einem eigens gestifteten Gemäldezyklus (er zeigt Luther, Melanchthon, sächsische Kurfürsten und lokale Adlige von der Reformationszeit bis zur damaligen Gegenwart) historische Aspekte eher auf abstrakter Ebene zu illustrieren, weshalb das Luthergeburtshaus von Peter Findeisen als „eines der ersten Geschichtsmuseen im deutschsprachigen Raum“ bezeichnet wurde.37 Ein weiterer Beleg dafür, wie sehr bei den Nachgeborenen das Verlangen nach authentischem Besitz und auratischen Orten ausgeprägt war und dabei die Ratio hintangestellt wurde.

Abb. 1
Abb. 1 Darstellung von Luthers Geburtshaus, in: Gottfried Vogler: Irmensula Lutheri, oder Ehren-Gedächtnüß des Großen Luthers, Eisleben: Autor, 1693. Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden: Hist.Sax.H.19,misc.1
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Heutige Theologen neigen zuweilen dazu, sich über die dinghafte Verehrung Luthers zu amüsieren. Die Kandidaten des Wittenberger Predigerseminars schufen 1983 – in deutlich ironisierender Abgrenzung zum benachbarten reformationsgeschichtlichen Museum, der Lutherhalle, und der staatlichen Lutherehrung der DDR – Schaukästen mit leicht erkennbar gefälschten, aber sehr humoristischen „Lutherreliquien“.38 Banale Gegenstände des 20. Jahrhunderts wurden in äußerst abstruse Bezüge zum Leben Martin Luthers und seinem Haushalt gebracht: die Nierensteine Luthers, das Nest der ‚Wittenbergischen Nachtigall‘ (vgl. Kat. Nr. 36), der Hammer, mit dem Luther die Thesen angenagelt hatte, der erste Laienkelch, der Wurzelstock der Lutherrose aus Katharina von Boras Garten, Leder von dem Sattel, auf dem Luther von der Wartburg nach Wittenberg geritten war, Auszüge aus Luthers Tagebuch und der Löffel, mit dem Katharina ihre Kinder züchtigte.39 Diese satirische Präsentation legt tatsächlich einen Finger in die Wunde des auch heute noch praktizierten musealen Luthergedenkens, bei dem nicht alle ausgestellten Gegenstände, die aus Luthers Besitz stammen sollen, über eine lückenlose Provenienz verfügen und sogar alltägliche Gegenstände aus der Abfallgrube von Luthers Elternhaus in Mansfeld zur archäologischen Sensation avancieren.40 Das Interesse an der Person Martin Luthers und seinem Alltagsleben hat die Beschäftigung mit seinem theologischen Erbe längst überlagert.

 

 


 

1  Vgl. Bornkamm 1955, S. 12.

2  Zur Geschichte der Lutherfeiern und ‑jubiläen siehe Flügel 2005.

3  Vgl. Laube 2003; Neser 2005.

4  Luthers Entgegnung unter dem Titel Ein Wellische Lügenschrifft von Doctoris Martini Luthers todt zu Rom ausgangen wurde 1545 in Wittenberg veröffentlicht. Vgl. Bauer 1996, S. 31&ff.

5  Vgl. Warnke 1984.

6  Vgl. Schönermark 1886, S. 34, Fig. 13.

7  Der Altar befindet sich heute im Thüringer Museum Eisenach. Vgl. Kat. Eisenach 1996, S. 132f.

8  Vgl. Kohler 1959, S. 142.

9  Vgl. Juncker 1706, S. 267–271.

10  www.diewunderseite.de/statuen/ (2.4.2016).

11  So bezieht sich eine Reparaturrechnung von 1574 auf „Dr. Martins Stube“, und „Martins Kamer“. Thüringisches Hauptstaatsarchiv Weimar: Eisenacher Ämter und Städte, Nr. 1189, Bl. 19. Zur weiteren Nutzung der Lutherstube siehe Steffens 2002a.

12  Vgl. Ludscheid 1996, S. 54.

13  Steffens 2008, S. 95.

14  Vgl. Schubart 1917, S. 40.

15  Dies betont die Leichenpredigt auf Albrecht. Vgl. Roth 1587, Bl. Ee v–Ee2 r. Vgl. Schubart 1917, S. 87.

16  Vgl. Stahl 2004, S. 77.

17  Diese Tafel ist unter dem Namen „Unverbrannter Luther“ bekannt und wird noch heute im Museum Luthergeburtshaus ausgestellt. Zu deren Geschichte siehe Steffens 2008, S. 60, 63f.

18  Vgl. Sauerlandt 1912.

19  Krüger 2000, S. 68, 180–184.

20  Vgl. Köthe 1994, S. 130.

21  Zit. n. Weyden 1858, S. 62.

22  Zit. n. Götze 1703, S. 35. Ein weiterer Bericht über das Abtragen von Holzsplittern durch „eiffrige Lutheraner“ in Worms ebd., S. 13.

23  Zit. n. ebd., S. 32.

24  Vgl. ebd., S. 10.

25  „Hier ist’s wo Luther einst, der große deutsche Mann | Als er zu Worms entging den drohenden Gefahren | Den Schutzort fand, entführt, um vor des Pabstes Bann | Und vor des Kaisers Zorn, ihn sicher zu bewahren […]. | Die Wohnung ist zwar schlecht, betrachtet das Gemach, | Doch hat es Wert durch ihn, betracht es, Freund, mit Freuden.“ Inschrift von Nikolaus Rebhahn in der Lutherstube, Anfang 17. Jahrhundert. Übersetzung von Ludwig Bechstein, zit. n. Badstübner-Gröger/Findeisen 1983, S. 211.

26  Zit. n. Juncker 1706, S. 267.

27  Zit. n. Götze 1703, S. 9f., Hervorhebung M. Steffens.

28  Zit. n. Berger 1817, S. 63f.

29  Zit. n. Höpfner 1794, S. 235.

30  Zit. n. Götze 1703, S. 35.

31  Schöpffer 1718.

32  Vgl. etwa Größler/Sommer 1882, S. 76.

33  Allerdings wurde die Gedenktafel kurz vor dem Brand vom Magistrat abmontiert, da das Gebäude durch eine unwürdige Nutzung als liederliche Schankwirtschaft nicht den nötigen Rahmen eines pietätvollen Luthergedenkens gab. Durch diesen Umstand wurde das frühe Bild nicht zerstört – was aber eine Mythenbildung nicht verhinderte. Vgl. Steffens 2008, S. 63.

34  Zit. n. Größler 1885, S. 3.

35  Vgl. Steffens 2008, S. 69.

36  Vgl. die Beschreibung bei Höpfner 1794, S. 238.

37  Zit. n. Badstübner-Gröger/Findeisen 1983, S. 16.

38  Freundliche Mitteilung von Holger Lübs (Barcelona) und Matthias Piontek (Wittenberg). Das Kleine Lutheum wird ab dem 30.9.2016 in der Ausstellung „200 Jahre Evangelisches Predigerseminar Wittenberg“ wieder im Augusteum zu Wittenberg ausgestellt werden.

39  Vgl. Schorlemmer 2012, S. 306f.

40  Luthers Kinderstube 2004.

 

 

Zitierempfehlung: Martin Steffens: Lutherorte – Lutherdinge. Irritierende Beispiele protestantischer Memoria. In: Luthermania – Ansichten einer Kultfigur. Virtuelle Ausstellung der Herzog August Bibliothek im Rahmen des Forschungsverbundes Marbach Weimar Wolfenbüttel 2017. Format: text/html. Online: http://www.luthermania.de/exhibits/show/martin-steffens-lutherorte-lutherdinge [Stand: Zugriffsdatum].