Die sogenannte Sammlung Hardt in ihrer heutigen Aufstellung

Zerlegt im Dienst der Historie

Die Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel hat eine der umfangreichsten und bedeutendsten Sammlungen von Lutherschriften. Darunter befindet sich auch die unscheinbar wirkende sogenannte Sammlung Hardt. Die siebzig grauen Kladden enthalten Hefte mit insgesamt etwa 1.250 Drucken des 16. Jahrhunderts, davon weit über 1.000 von oder unter der Beteiligung Luthers. Viele Schriften liegen vor 1525.
Die Sammlung ist nach dem Helmstedter Professor und Bibliothekar Hermann von der Hardt (1660–1746) benannt. Als Bibliothekar des Herzogs Rudolf August hatte von der Hardt maßgeblichen Anteil an dessen Sammlung von Reformationsschriften; nach dessen Tod betreute er die Sammlung über mehrere Jahrzehnte in der Helmstedter Universitätsbibliothek.
Als wichtigste Quellengattung benennt von der Hardt die kleinen Gelegenheitsschriften; sie seien das Medium, in dem sich die kirchenpolitischen Auseinandersetzungen maßgeblich abgespielt hätten.